Bericht über den Frauen*kampftag in Berlin

Am 8. März ist internationaler Frauentag. In Berlin war dieser Tag in diesem Jahr erstmalig ein Feiertag, bundesweit ist Berlin hier Vorreiter. Anlass hierzu war das vor 100 Jahren eingeführte Frauenwahlrecht in Deutschland.

An diesem Tag geht es, entgegen vieler Annahmen, nicht darum, Frauen zu beglückwünschen und ihnen Blumen und Pralinen á la Valentinstag zu überreichen. Es geht darum, auf soziale Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen und diese zu überwinden und zu bekämpfen.

Hintergrund zum internationalen Frauentag: Der Vorschlag für die Einführung eines internationalen Frauentags kam von den Sozialistinnen Clara Zetkin und Käte Duncker im Jahr 1910. Sie ließen sich hierbei von Frauen der Sozialistischen Partei Amerikas inspirieren, welche ein Nationales Frauenkomitee gründeten, das beschloss, einen nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht zu initiieren. Dieser fand erstmalig am 28.2.1909 statt. Vor nunmehr 108 Jahren, am 19.3.1911, fand zum ersten Mal der Frauentag in Deutschland in Form einer Initiative sozialistischer Organisationen statt. Es ging um den Kampf für Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und Emanzipation von Arbeiterinnen. Seit 1921 findet er jährlich am 8. März statt. 1975 wurde dieser Tag von den Vereinten Nationen als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden ernannt.

Auch heute gibt es noch geschlechtsspezifische Ungerechtigkeiten. In manchen Ländern sind diese ganz offensichtlich, in anderen weniger, dennoch existieren sie nahezu überall. Nur ein Beispiel wäre hier zu Lande die Lohnungleichheit: Heute, am 18.3.2019, findet der diesjährige Equal Pay Day (Tag des gleichen Lohnes) statt. Die geschlechtsspezifische Lohnlücke (Gender Pay Gap) beträgt laut statistischem Bundesamt derzeit 21 %. Der Equal Pay Day zeigt an, wie viele Tage Frauen bei angenommener Lohngleichheit umsonst arbeiten. In diesem Jahr sind es 77 Tage, der 18.März. Eine Möglichkeit, der geschlechtsspezifischen Lohnungleichheit entgegenzutreten, bietet der Tarifvertrag.

Weitere politische und geschichtliche Hintergründe zum internationalem Frauentag findet ihr hier.

Mehr Informationen zum Equal Pay Day findet ihr hier.

Am Nachmittag des 8. März 2019 startete am Alexanderplatz eine große Demonstration mit mehreren feministischen Gruppierungen, die sich mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten befassten, u. a. Forderung nach sexueller Selbstbestimmung, Bekämpfung der Lohnungleichheit und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Der Aufruf zur Demo unter dem Motto „Feiern, Streiken, Weiterkämpfen“ kam vom Bündnis „Frauen*Kampftag“, ein Zusammenschluss aus Parteien, Gewerkschaften und verschiedenen linken Initiativen. Auch wir – ver.di-Aktive und Mitglieder der Tarifkommission – ließen es uns nicht nehmen, mit zu demonstrieren und Pia vom ambulante dienste e. V. repräsentierte uns vom Demowagen aus und motivierte die Demonstrierenden mit ihren Worten. Insgesamt trafen sich mehrere tausend Menschen um gemeinsam friedlich, ausgelassen und dennoch kämpferisch für die Rechte der Frauen auf die Straße zu gehen.

Impressionen zur Frauen*kampftagsdemo:

Über diesem Link gelangt ihr zum Bericht über die Demo vom rbb24.